Submit your work, meet writers and drop the ads. Become a member
Weißer Tagesanbruch. Stille. Als das Kräuseln begann,
hielt ich es für Seewind, in unser Tal kommend mit Raunen
von Salz, von baumlosen Horizonten. Aber der weiße Nebel
bewegte sich nicht; das Laub meiner Brüder blieb ausgebreitet,
regungslos.
Doch das Kräuseln kam näher – und dann
begannen meine eigenen äußersten Zweige zu prickeln, fast als wäre
ein Feuer unter ihnen entfacht, zu nah, und ihre Spitzen
trockneten und rollten sich ein.
Doch ich fürchtete mich nicht, nur
wachsam war ich.
Ich sah ihn als erster, denn ich wuchs
draußen am Weidehang, jenseits des Waldes.
Er war ein Mann, so schien es: die zwei
beweglichen Stengel, der kurze Stamm, die zwei
Arm-Äste, biegsam, jeder mit fünf laublosen
Zweigen an ihrem Ende,
und der Kopf gekrönt mit braunem oder goldenem Gras,
ein Gesicht tragend, nicht wie das geschnäbelte Gesicht eines Vogels,
eher wie das einer Blume.
Er trug eine Bürde,
einen abgeschnittenen Ast, gebogen, als er noch grün war,
Strähnen einer Rebe quer darüber gespannt. Von dieser,
sobald er sie berührte, und von seiner Stimme,
die, unähnlich der Stimme des Windes, unser Laub und unsere
Äste nicht brauchte, um ihren Klang zu vollenden,
kam das Kräuseln.
Es war aber jetzt kein Kräuseln mehr (er war nahe herangekommen und
stand in meinem ersten Schatten), es war eine Welle, die mich umspülte,
als stiege Regen
empor von unten um mich herum,
anstatt zu fallen.
Und was ich spürte, war nicht mehr ein trockenes Prickeln:
Ich schien zu singen, während er sang, ich schien zu wissen,
was die Lerche weiß; mein ganzer Saft
stieg hinauf der Sonne entgegen, die nun
aufgegangen war, der Nebel hob sich, das Gras
wurde trocken, doch meine Wurzeln spürten, wie Musik sie tränkte
tief in der Erde.

Er kam noch näher, lehnte sich an meinen Stamm:
Die Rinde erschauerte wie ein noch gefaltetes Blatt.
Musik! Kein Zweig von mir, der nicht
erbebte vor Freude und Furcht.

Dann, als er sang,
waren es nicht mehr nur Klänge, aus denen die Musik entstand:
Er sprach, und wie kein Baum zuhört, hörte ich zu, und Sprache
kam in meine Wurzeln
aus der Erde,
in meine Rinde
aus der Luft,
in die Poren meiner grünsten Knospen
sanft wie Tau,
und er sang kein Wort, das ich nicht zu deuten wußte.
Er erzählte von Reisen,
davon, wo Sonne und Mond hingehen, während wir im Dunkeln stehen,
von einer Erden-Reise, von der er träumte, sie eines Tages zu tun
tiefer als Wurzeln…
Er erzählte von den Menschenträumen, von Krieg, Leidenschaften, Gram
und ich, ein Baum, verstand die Wörter – ach, es schien,
als ob meine dicke Rinde aufplatzen würde, wie die eines Schößlings,
der zu schnell wuchs im Frühling,
so daß später Frost ihn verwundete.

Feuer besang er,
das Bäume fürchten, und ich, ein Baum, erfreute mich seiner Flammen.
Neue Knospen brachen auf in mir, wenngleich es Hochsommer war.
Als ob seine Leier (nun wußte ich ihren Namen)
zugleich Frost und Feuer wäre, ihre Akkorde flammten
hinauf bis zu meiner Krone.
Ich war wieder Samen.
Ich war Farn im Sumpf.
Ich war Kohle.
Madness Jul 2014
Ich finde Bonbonpapier
tief in meiner Jacken-
tasche, klebrig und
federleicht

Die Stille knistert
genüsslich, und
das Zucker brützelt

Es sind die Worte
und eine Sehnsucht,
die ich auf meiner
Zunge schmecke,
und nicht die Süße
des Bonbons
Samira Meroe Jul 2010
das helle Licht,
der nahe Sommer
die zarte Fröhlichkeit
blühender ******
das schmeichelnde Lächeln
meiner Wut
die monotone Stille,
der Sehnsucht Glut

zu dir
ich liege
ich stocke
ich stolpere
du sehnst
du redest
du willst
zu mir


das helle Sein,
meiner vollen Seele
deine nahe Stimme
deine Gedanken und Pläne
durch das verstaubte Fenster
hellgrüne, verwirrte Blätter ranken
Licht fällt gebrochen auf meine Hand
du bist so fern, ich sehe dich nicht
wie Gedanken versanken
auf Blättern auf Wiesen
in Wörtern und Träumen

was für ein schlimmes Gedicht
... And as the sun set and the eve approached,
A golden beacon shone through the trees and across the sky.
Now, almost six months since then,
The shine has faded and I'm miles away,
Yet you still give me butterflies.
Written February 2013.
And for once, not about New York herself.
Lorelei Apr 2017
Gott,
Lass Freude sein!
Denn ich weiß nicht
was halb Liebe heißt
und dann auch nicht
was halb Weh
ich weiß nicht
wann genug, genug ist.
Jede Sekunde schallt in mir
mit ihrer ganzen Kraft!
Sie tut weh und lindert.
Gott,
Lass Freude sein
heute, diese Tage..
Schick mir lieber Gott
während meiner Verwirrungsstunden
die Lichtspur einer Hoffnung.
Gott,
Lass Freude sein
inmitten meiner Liebe.
Robert N Varty Jan 2013
Uns,
geht alles gut.

Deine Augen, die hübschesten.
Dein Gesicht, das schönste.
Dein Lächeln, das hellste.
Dein Lachen, der glücklichste.
Dein Geruch, der beruhigende.

(Alles geht mir gut)

Dein Umarmung
Trost.
Deine Stimme
Ruhe.
Dein Kuss
Freiheit.

(Alles geht mir gut)

Meine Anerkennung deiner Liebe
Deine Anerkennung meiner Liebe

(Alles geht uns gut)

Aber dann gab es die Zeit,
Veränderung.
Unsicherheit.
Beklommenheit.

(Alles geht mir fremd)

Mein Misverständnis deiner Liebe
Mein Misverständnis deiner Anerkennung

Aber ich verstehe.
Verstehe ich gut.

Die Anerkennung ist nicht so.
Die Anerkennung gab es nicht mehr.
Die Anerkennung wird der Verlust

Der Verlust des Trostes
Der Verlust der Ruhe
Der Verlust der Freiheit

Der Verlust der Liebe.
m Oct 2010
Ich ging durch den beschmutzten bevölkerten Korridor mit den Reben, die drinnen und draußen wuchsen, entlang und ich sah in jeder Tür mein Spiegelbild, während ich vorüberging. Ich wohnte genau zum Zimmer – nicht einhundertfünfzig Zentimeter weg; die Entfernung war fast nicht größer, als ich war, und nicht alter. Ich erläuterte meine Angst vor dem Dunkel mit einem Frösteln. Meine Zähne klapperten und klingelnden Münzen, die in meiner Tasche blieben, schrien in meinem Ohr gewohnte Lieder.
Eine Tür öffnete und einen Moment lang hörten wir das Weltall. Wir allesamt waren in dem Korridor. Ein krystallener Stab wie einer, den Leute in der Versuchsansalt oder in der Kneipe benützten, zerbrach. Der Stabinhalt floß in die Hand des Mannes, der sein Zimmer verließ, eine silberne Flüssigkeit. Das Echo des Wortes „Quecksilber“ klang in dem Korridor.
Jedes Zimmer ist gleichbedeutend wie das Letztere, aber es ist auch unterschiedlich. Jedes beinhaltet grenzenlos Fähigkeiten, und unterschiedliche Chemikalien, unterschiedliche Chemie, und unterschiedliche Emotionen.
Ängstlich öffnete ich meine Tür und trat in einen millionsten Anteil von mir selber und ich war ich selber. Symphonien flossen von meinem Kopf weiter, und von den Symphonien kamen fliegende Fische.
Es war nicht wichtig, dass andere Menschen ähnliche Zimmer wie mein Zimmer hatten; es war nur wichtig, dass ihre Zimmer verschieden waren. Ihre Zimmer waren Käfige, genau wie ihre Herzen und auch ihre Hände. Der Mann im Korridor, der hirschartige Augen hatte, blies das flüssige Metall, das seine Hand fasste weg. Die Flüssigkeit wurde Staub und glitt zu mir wie Backpulver oder Schnee im Schneesturm. Ich konnte alles hören und ich musste mich von dem Weiß, das der Staub brachte, trennen. Ich hasste den öden Morgen, den das hervorbrachte.
Ich wollte meine Tür öffnen und wollte den silbernweißen Straub vorzeigen, dass ich auch Sachen in der Luft erschaffen konnte. Ich wollte, aber ich konnte nicht. Ich konnte Sachen in der Luft meines Zimmers erschaffen, aber nicht im Korridor. Man braucht Ressourcen, um etwas zu ändern oder zu formen. Ich besaß Keine.
Die Welt schüchterte die Leute ein, die Verstand hatten.
Samira Meroe Jul 2010
sie kniet mächtig unter über unter ihrem Haar
du bist süchtig, ihrer blicke, deren Anmut, feurig starr
sie erhebt sich, ganz entblößt, doch vollkommen und bestimmt
und dann erzählt sie, in ihrer Schönheit, dass sie ist doch noch ein Kind

Dieses Mädchen, verworren wild, voller Kraft und voller Geist,

OH DIESER ANMUT 
DIESE SCHÖNHEIT
DIESE BLICKE

sie sagt leis,
oh liebe Freundin,

du willst doch nicht,
mir weis machen,
ich bin du,

deine Reinheit,
mit meiner,
nicht zu vergleichen ist.

Und mein Ich, es schaut mich an, so licht, leicht voller Seele.
Und als ich denke DAS BIN ICH, kommen die, die fehlen,
tausend Mädchen, sie bin ich, ich bin nicht mehr zu zählen.
TAUSEND GEFÜHLE: DAS BIN ICH
dann versinke ich in Tränen
Leises Wimmern dringt durch den Nebel, der den Schlaf vom Wach sein trennt.
Das Bewusstsein ist träge und braucht eine Weile,
bis es erkennt,
dieses Stöhnen entrang sich dem eigenen Mund
und tut kund
von dem Schmerz dem unsäglichen,
dem unerträglichen.
Ach warum kann ich nicht
verweilen im Land, das jenseits der Dämmerung liegt,
wo es keine Unbill gibt.
Nur Frieden, Freude, Wohlsein und Wonne
auf einem warmen Stein liegend in der Sonne,
an einem Teich mit plätscherndem Wasserfall
und überall
Blumen mit betörendem Duft.
Der Ruf eines Adlers schallt
hoch in der Luft.
Es quakt ein Frosch,
im Gebüsch raschelt ein Tier.
Warum kann ich nicht einfach bleiben, hier
in meiner Oase, wo man nur Gutes empfindet
und alles Schlechte einfach verschwindet.
Und doch tröstet es mich zu wissen,  dass ich ab und an,
zum Ort meiner Träume zurückkehren kann.
ilias Jul 2023
Ich renne. Lautlos. Meine Füße berühren abwechselnd den Kies, ein paar Steinchen nehme ich kurz auf meinem Weg mit, danach bleiben sie einsam neben Anderen liegen.
In meinen Ohren ertönt der nicht endende Bass meiner Gedanken.  
   müde. müde. müde.
Es ist das Wissen um das Ankommen, das mich weiter antreibt. Ankommen, da wo der Wald den Himmel trifft. Ankommen, da wo der Regen unter mir immer noch fällt. Da, wo ich Ruhe finden werde.
Links und rechts wiegen sich die Bäume zu meinem Rhythmus im Wind. Alles pfeift mir zu. Das Rauschen des Flusses ist mein Applaus. Er gilt mir, und nur mir. Weil ich es bald geschafft habe.
Da wo das Brummen lauter wird, wird das Rauschen leiser. Die Menschheit ist wieder spürbar. Und ich laufe, laufe laut. Meine Arme strecken sich aus nach dem greifbaren Ziel.

Stillstand.

Einatmen, ausatmen, tief einatmen.
-
Meine Gedanken fallen vor mir. Und mit mir fällt das Leben.
Es kommt unten an und zerbirst in Millionen Scherben. Ich tue es ihm gleich.

Willkommen Unendlichkeit.
Michael R Burch Mar 2020
Die Maske des Bösen (“The Mask of Evil”)
by Bertolt Brecht
loose translation/interpretation by Michael R. Burch

A Japanese woodcarving hangs on my wall—
the mask of an ancient demon, limned with golden lacquer.
Not unsympathetically, I observe
the forehead’s bulging veins,
the strain
such malevolence requires.

Original German text:

Die Maske des Bösen

An meiner Wand hängt ein japanisches Holzwerk
Maske eines bösen Dämons, bemalt mit Goldlack.
Mitfühlend sehe ich
Die geschwollenen Stirnadern, andeutend
Wie anstrengend es ist, böse zu sein.

Bertolt Brecht [1898-1956] was a major German poet, playwright, novelist, humorist, essayist, theater director and songwriter. Brecht fled Germany in 1933, when ****** assumed power. A number of Brecht's poems were written from the perspective of a man who sees his country becoming increasingly fascist, xenophobic and militaristic. Keywords/Tags: Bertolt Brecht, German, translation, Holocaust, poem, Japanese, carving, mask, demon, evil, malevolence, sympathy, compassion, understanding, feeling, forehead, veins, swollen, bulging, effort, strain, exhausting, concentration, suggest, suggesting, suggestive, demonstrating, revealing, showing, wall, gold, golden, lacquer, paint, woodwork, totem, malice, hatred, enmity, spite, spitefulness, animosity, anger, maliciousness, malignancy, venom, spleen, viciousness

Bertolt Brecht Epigrams and Quotations

These are my modern English translations of epigrams and quotations by Bertolt Brecht.

Everyone chases the way happiness feels,
unaware how it nips at their heels.
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

The world of learning takes a crazy turn
when teachers are taught to discern!
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

Unhappy, the land that lacks heroes.
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

Hungry man, reach for the book:
it's a hook,
a harpoon.
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

Because things are the way they are,
things can never stay as they were.
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

War is like love; true ...
it finds a way through.
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

What happens to the hole
when the cheese is no longer whole?
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

It is easier to rob by setting up a bank
than by threatening the poor clerk.
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

Do not fear death so much, or strife,
but rather fear the inadequate life.
— loose translation/interpretation by Michael R. Burch

Keywords/Tags: Bertolt Brecht, translation, translations, German,  modern English, epigram, epigrams, quote, quotes, quotations
Bertolt, Brecht, German, translation, Holocaust, poem, Japanese, carving, mask, demon, evil, malevolence
Leises Wimmern dringt durch den Nebel, der den Schlaf vom Wach sein trennt.
Das Bewusstsein ist träge und braucht eine Weile,
bis es erkennt,
dieses Stöhnen entrang sich dem eigenen Mund
und tut kund
von dem Schmerz dem unsäglichen
dem unerträglichen.
Ach warum kann ich nicht
verweilen im Land, das jenseits der Dämmerung liegt,
wo es keine Unbill gibt.
Nur Frieden, Freude Wohlsein und Wonne
auf einem warmen Stein liegend in der Sonne,
an einem Teich mit plätscherndem Wasserfall
und überall
Blumen mit betörendem Duft.
Der Ruf eines Adlers schallt
hoch in der Luft.
Es quakt ein Frosch,
im Gebüsch raschelt ein Tier.
Warum kann ich nicht einfach bleiben, hier
in meiner Oase, wo man nur Gutes empfindet
und alles Schlechte einfach verschwindet.
Und doch tröstet es mich zu wissen,  dass ich ab und an,
zum Ort meiner Träume zurückkehren kann.
Souleater Jan 2018
Wut macht sich in mir breit,
bin gewappnet, mach mich für den Kampf bereit
hab alles getan um uns zu schützen,
hab gemerkt das alles würde nichts nützen
Versteht nicht mal was ich fühle,
was für Gedanken ich mir mach und wie sehr ich mich bemühe

Stattdessen sitz ich hier,
wünschte einfach Flo wär bei mir,
den ihr hättet kennenlernen sollen,
doch es gibt wichtigeres, ihr *******das gar nicht richtig zu wollen
Hatte nach Mittwoch neue Hoffnung gefunden,
spielt keine Rolle, ihr seid frei und ungebunden
ich werde mich nicht weiter um Verständnis bemühen,
kein weiteres Gift versprühen,
werde mich einfach zurück ziehen und euch machen lassen,
versteh nicht wie ihr mich könnt hassen
hab doch alles für euch gegeben,
wollte noch so viel mit euch zusammen erleben


Weis nicht wie das weiter gehen soll,
spüre nur in mir steigt der Groll
vielleicht tut uns Abstand gut,
vielleicht geht dann auch die Wut

Kann nicht bleiben wie es ist,
denn bin dann nur noch mehr angepisst
tu alles damit es klappt,
aber egal was ich sag, ihr seid eingeschnappt

Hoffe wir werden mit der Zeit einen Weg finden,
die Zeit der Krise ohne weitere Schäden überwinden


Wollte morgen so viele Freuden mit euch teilen,
gemeinsam all unsere Wunden heilen
hab meine 100 Mauer endlich durchbrochen,
doch fühlt sich an als Brecht ihr mir jeden Knochen
hab meiner Familie von Flo erzählt,
wollte auch das ihr ihn auswählt
hatte mich tierisch auf morgen gefreut,
tief in mir gerade alles schreit und diese Entscheidung bereut

Ihr stellt eine Frage,
die ist für euch schon eine Aussage
hattet alles für euch schön geplant,
doch in mir drin bereits etwas mich warnt.....
Souleater Feb 2018
Komplett durcheinander
Herz übernimmt,
kenn dich doch kaum,
andere würden sagen:"die spinnt"

Und ja irgendwie stimmt das auch,
hab bei dir ein gute Gefühl im Bauch
Ein warmes ziehen breitet sich aus,
so viele Gefühle, die müssen alle raus

Macht mir Angst der Kontrolle verlust,
verbreitet zeitgleich die Wärme in meiner Brust

Werd dich in mein Herz lassen,
also tu mir nicht weh,
geb mir keinen Grund zum hassen
Wie wird es sein wenn ich dich endlich seh?
Wirst du mich noch so wie vorher wahrnehmen?
Oder willst du dann das ich geh?


Das Chaos in mir übernimmt
die Uhr unaufhaltsam rinnt
will das du bleibst
weiter offen zu mir bist und nicht schweigst
will deine Nähe spüren,
will dich auch berühren

Fühl mich peinlich berührt deswegen,
macht mich halt einfach verlegen

Kann mir es nicht mehr ohne dich vorstellen,
wenn du mich berührst durchfahren mich tausend Wellen
gibst mir das, was ich immer wollte,
gebührend Respekt ich dir zollte
du mich mit all meinen Macken anerkennst und liebst,
mich in den Arm nimmst und mich nicht wegschiebst
Will die Ewigkeit mit dir verbringen,
werden gemeinsam mit unseren Problemen ringen
Bin dir dankbar dafür,
öffnest mir eine neue Tür
wo leben bedeutsam ist,
Und man vorgeht mit Wahrheit und nicht mit list!
Snow Aug 2021
du.
Du. Du bist alles. Alles für mich.
Alles ist die Luft die ich atme,
die Sonne die mir ins Gesicht scheint,
der Regen auf meiner Haut,
die Fähigkeit zu leben.
Zu leben als gäbe es kein morgen,
als könne jede Sekunde,
jede Träne,
jedes lächeln,
jeder Sonnenuntergang,
jeder Traum
mein letzter sein.
Mein letzter Atemzug.
Ich ertrinke in dir
und du ?
Du stehst 500 Meter von mir entfernt und schaust mich an.
Meine Haare fliegen im Wind,
es ist kalt.
Deine Blicke ziehen mich aus
und das einzige was von mir übrig bleibt ist meine weiße,
kalte Haut.
Meine braunen Haare,
meine blauen Augen.
Und ich ? Wer bin ich ? Wer war ich ? Wen hast du aus mir gemacht ?  
Dich zu verlieren war einst mein größter Schmerz,
das Gefühl zu ertrinken,
keine Wasseroberfläche in Sicht.
Alles dunkel,
Pechschwarz und doch,
doch fühl ich mich leicht,
fast frei, ein Gefühl von Leichtigkeit.
Ich hab mich verloren.
Deine Liebe hat mich konsumiert,
ausgesaugt wie ein Vampir,
bis meine einzige Seele dein war.
Du nahmst mich mir weg.

Du bist nicht alles,
das hab ich jetzt verstanden.
Ich war alles,
alles um zu leben.
Und nun ? Was nun ?
Hab meine Seele dir gegeben,
mit Hoffnung, Hoffnung,
dass du auf sie aufpasst, sie beschützt.
Doch jetzt verstehe ich.
Ich verkaufte meine Seele an den Teufel.
Ich fühl mich gebunden,
du bist im Besitz des meinen.
Geb' mich frei.


Und doch,
doch werde ich mich nie wiedersehen.
Ich bin weg,
schwebe wie eine verlorene Seele in unserem Universum.
Und nun ?
Du musst verstehen,
du existierst nicht mehr,
nicht wie vorher.
Also vergiss nicht,
verliebe dich wieder,
liebe mit all deinem Herz,
jedes Atom soll vor Glück sprießen,
aber vergiss mich nicht.
Leg deine Hände um dein neues Ich.
Liebe mich,
hege und pflege mich,
heiße mich mit offenen Armen willkommen.
Und wenn du mich fast verlierst,
dann schnapp mich,
halte mich fest,
so fest wie du kannst,
und lass mich niemals los,
niemals.
Emma Oct 2021
An manchen Tagen ist die Luft zu schwer zum Atmen,
wie Steine liegt sie in der Lunge und zieht und zerrt mich zu Boden.
Besiegt muss ich warten. Harren bis der Angriff vorbei geht.
Mich nicht rühren, nicht zeigen wie furchtbar es in mir aussieht.

An manchen Tagen wollen die Tränen fließen,
wegspülen, was in mir ist.
Doch die kranke Stille lähmt sie.
Hält sie fest an meinen Lidern,
wo sie ungesehn vergehn.

An manchen Tagen sterben ungesagte Worte.
Bleiben tot an meinen Lippen.
Ungehört muss ich sie schlucken.
Und in meiner selbst vergraben.
Wo ist das Ohr, das sie zu hörn vermag?

An manchen Tag ringt mich Erschöpfung nieder.
Zeit rinnt unerreichbar weit - und bleibt doch eine Ewigkeit.
Wenn Müdigkeit mich bleiern macht, mir Regung nimmt,
dann kommt die Nacht, die gierig mich verschlingt.
Wie ein Zuschauer wander ich unbeteiligt durch mein Leben.

An manchen Tagen verirre ich mich in meinen Gedanken.
Hinter dunklen Ecken lauert Finsternis,
ihre Wirrungen verschlingen mich,
bis ich verloren stehen bleibe.
Und mich ihrer Fremdheit ausliefern muss.
Jonas Sep 2023
Die Straßen ziehen vorbei
Licht an Licht wie fallende Sternschnuppen vorm Fenster.
Bei Tageslicht, Abenddämmerung, Sonnenaufgang
ein neuer Tag.
Bäume, Häuser, Felder,
Wälder

Die Materie meines Landes wiegt mich in die Schläfrigkeit,
geborgen
Das Buch in meiner Hand fällt in meinen Schoß
Immer noch dieselbe Seite,
bin immer noch nicht weiter.
Der Inhalt unverändert unbegreiflich
Mein Atem geht zum Rhythmus der Schienen unter uns.
Wir fliegen zusammen und doch bleibe ich allein.

Augen zu, Augen auf
du hast geblinzelt.
Ankunft, Abfahrt
du hast geblinzelt.
Auf ins Neue, ins Unbekannte
oder doch zurück zu alten Gegenden?
Durch die Entfernung wieder neu erlebt.

Kommst du jetzt wieder zurück?
Hast du genug bekommen,
Antworten gefunden auf die Fragen die du nicht fandest?
Die du nicht zu stellen wagtest?
Die dich trotzdem quälten?

Du warst zu lange fort,
deine Heimat ist noch hier,
aber Hier ist nicht mehr dein Hier,
längst ein anderer Ort.

Du wolltest alles hinter dir lassen,
gingest
trotz der Angst dann zu viel zu verpassen,
Hauptsache weg, weg von hier
dachtest du hättest nicht viel zu verlieren.
Allem entfliehen, Pause, Neuanfang
Ohne genau zu wissen was dieses Alles überhaupt war.

Hast du es nicht ausgehalten letztendlich
so ohne sie, die Anderen?
Im Nichts, im Nirgendwo auf eigenen Wegen zu wandern?
Einsam im Herzen hast du dich wieder verrannt
Im Herzen stumpf, die Seele verbrannt.

Nun kommst du wieder,
zurück,
um zu sehen was  noch übrig ist
Zurück zum Alten, Vertrauten, Selben
Wir sind aber nicht mehr die Selben
Du ja auch nicht.

Alles wieder etwas anders, verschoben
Wieder ein bisschen auseinander gelebt,
voneinander entfernt,
weitergemacht, natürlich, nur halt ohne dich.
Schade eigentlich.

Doch nun schließ die Augen, schlaf
Gestern war auch ein neuer Tag,
verronnen,
Morgen wird noch kommen.
Wer nie ankommt der reist für immer,
umher.

Naja, wenigstens auf Schienen,
und noch nicht entgleist.
Katinka Nov 2020
Ich schwöre bei meiner Möhre,
dass ich nur dir gehöre.

— The End —