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Thomas Steyer Dec 2021
Wer freut sich nicht gern auf Weihnachten,
denn es ist das Fest der Liebe.
Anders kann man es auch betrachten,
wenn geschenkt gibts erst mal Hiebe.

So ist die Freude leicht gedämpft,
die Bescherung muss noch warten,
bis die Tränen sind bekämpft,
dann kann man endlich starten.

Gedichte werden vorgetragen,
'O du Fröhliche' gesungen,
keiner will die Stimmung hinterfragen,
so ist das Fest dann noch gelungen.
Ich wollte dir ein Gedicht schreiben
Aber du wurdest mein Gedicht
Jetzt verstehe ich, als ich bei dir war
Dass die besten Tage meines Lebens verbracht habe

Ich wollte dir ein Gedicht schreiben
Weil du der Grund warst, warum ich mich verliebt habe
Und glücklich wurde, und träumte

Umarme mich von weitem
Lass mich nicht gehen
Länger zusammen bleiben

Ich wollte dir ein Gedicht schreiben
Weil ich wusste, dass Gefühl in mir richtig war
Und du warst es wert
Marie Nov 2020
Mit deinem Duft nach erdigem Holz,
marzipanischer Tinte
und honigsüßen Luftschlössern,

hüllst du mich in einen neuen Geruch,


der wie frischer Morgentau,
unter meine Haut tanzt
Marie Nov 2020
Als die abgekühlten, verschwendeten Träume des Unterbewusstseins
langsam ihre Farbe verlieren,
werden seine verwaisten Hände übertastig,
greifen blind nach dem Fleisch,
neben dem seinen,
das weltverloren aus der verweiblichten Realität atmet.

Im Niemandsland halbwacher Gedanken,
erscheint jene Schaufensterpuppe,
die ihn an einem ganz gewöhnlichen Wochentag,
mit ihrem leeren Blick fixiert.
Plastische Existenz im gedankenlosen Körper,
zum Schweigen gebracht,
damit sie ihr Selbst nicht verleugnen muss,
wenn ihr der rechte Arm auf links gedreht wird.
Im Vorbeistehn schenkt sie ihm ein unbewohntes
Lächeln.
Oder ist es doch sein eigenes,
das sich im Fenster spiegelt?

An den Venusgürtel der Blauen Stunde gekrallt,
hält er die Augen fest geschlossen
Unsichtbar für das Lichte,
nicht sehen,
nicht gesehen werden,
ein Sich-den-Sinnen-verweigern,
im unbemerkten Raum innerhalb der Zeit

Wie der Blaue Blumendichter,
so weiß auch er,
um die Notwendigkeit der Verschiebung,
wenn die ätherische Illusion berührt,
wenn das Subjekt zum Objekt geworden,
in die Nichtwirklichkeit zurückgeschoben werden muss,
damit das lyrische Heimweh aus der
Überlebensverhinderung befreit wird

Wäre sie immer noch das,
was er am meisten bewundert,
wenn er jetzt,
jetzt,
in diesem blutleeren Augenblick,
sein linkes Oberlid öffnete,
nur einen kleinen Spalt breit
?
Wäre sie nur eine der liebreizenden
Schmetterlingspflanzen,
deren sinnliche Blüten begierig mit seinem Unterleib
tanzen,
und die Töne aus seinen Lenden presst,
bis die Musik verstummt
??
Würde er in seinen Weißhaarzeiten auf einer Bank
sitzen,
unten am See,
eine verschlissene, offene Aktentasche auf dem Schoß,
den Kopf tief vergraben im ranzigen Leder
und mit zittrigen Händen

nach einer fragmentierten Erinnerungsspur suchend,
die längst in die Bedeutungslosigkeit geflohen war
???

Er wagt einen halboffenen Blick,
hinüber zur lichtblauen Sehnsucht,
dem gestern noch so gefräßigen Verlangen,
das sich nun,
in gnadenloser Sattheit,
in seiner Fleisches-Unlust ausbreitet.

Ausgelangweilt kratzen seine gierigen Finger an der fiktiven Verkleidung,
bis ihr schamhaftes Blut in seine eigene Selbsttäuschung tropft
und ihre Brüste aus den blaubepuderten Versprechungen bersten,
die er nicht ihr, sondern sich selbst gab.

Im Schein des Morgensterns
glänzt bereits der melancholische Trauertau,
als sich beider Seufzer ein letztes Mal berühren.
Hastig wickelt er prosaische Bandagen
um ihre offenen Wunden

und schiebt das Gestern in (s)eine neue Zukunft.
Blaue Blume = Sehnsucht (metaphysisches Streben) nach dem Unendlichen, dem Unerreichbaren
Marie Nov 2020
Ich sehe dich
in deinen Blitzen
und in deinen Sonnen,
die,
wie ein Kranz aus rostigem Sternenlicht
um deine Fingernägel kreisen,
bis deine Gedanken
im Funkenflug auf dem Papier laden
und meine Begeisterung
in Feuer und Flamme treiben
Marie Nov 2020
Ich zünde für dein Wohlergehn,
das Licht der Liebe an
Mit deinem Herzen wirst du sehn
wie hell es leuchten kann

Es dringt durch alle Poren
bis in die letzte Zelle
Du bist wie neu geboren
durch diese Lichterquelle

Mit unverzagtem Mut
und unbeugsamer Kraft
steigst du aus dieser Glut
voll purem Lebenssaft

Streckst deine Flügel aus
und schüttelst alle Sorgen
ins Dunkel weit hinaus
fühlst dich im Licht geborgen
Es wird dich immer schützen
vor großer Not und Pein
oder
zumindest stützen
sollt’s doch mal anders sein
Marie Nov 2020
Kugeln sausen beflügelt durch den dunklen Lauf
und finden ihre Heimat im weichen Fleisch der Lichtgestalt.
Die Liebe sollte seine Beute sein.

Nun liegt ihr entseeltes Herz in einem kühlen Grab
Microfiction
Ich möchte dir ein Gedicht schreiben
Weil du bist der Liebe verdient
Jetzt verstehe ich, dass ich meine Zeit mit falschen verbracht habe
Und zu spät gekommen bin, um dich zu finden

Ich möchte dir ein Gedicht schreiben
Weil du der Grund bist, warum ich mich hinlege
Und stundenlang Musik höre, und träume davon
Tanz mit dir im Dunkeln
Singe mit meinem gebrochenen Deutsch
Schau dir zu, während du mir Gitarre spielst

Ich möchte dir ein Gedicht schreiben
Weil das Gefühl in mir sagt, dass es richtig ist
Und du bist es wert
Max Neumann Mar 2020
die flüsse aus schatten
spenden den vergessenen
wasser

isoliert von allen
lebenden um zu
tanzen

ihre silhouetten hinter
vorhängen, aufflackerndem, eine
chance

für die lebenden:
schärfen und fokussieren des
blickes

gib mir alles zurück
meine fürsorge die umarmungen
denk

nicht du würdest mich verlassen
ein dickes seil würd' ich nehmen
doch

alles zählt jetzt: keine abneigung
zuneigung die flüsse aus schatten erreichen
uns

wir können ihn nicht entkommen sie
sie sind so nahe
zahlreiche

bebilderungen unendlicher schlupflöcher
kinder erwachsene treiben in flüssen aus
schatten

der letzte vorhang
das letzte kerzenflackern
die letzte silhouette

"wir entkommen ihnen nicht" rufst du
"keine bange" brülle ich durchs rauschen
flüsse

wir werden zu einer kreuzung aus
wolf & löwin eine einheit eine
flüssigkeit

letzte echos stimmen und schatten
die flüsse verbleiben
die flüsse verbleiben
Heute ist ein guter Tag.
JacquelineCalla May 2019
Nun kenne ich dich,
die andere Seite von dir.
Doch ich steh noch dort drüben,
Weit weg, weit weg von dir,
Und mir.

Du drehst dich fort,
Um, ohne zurück zu sehen.
denn du wirst nichts, gar nichts vermissen,
Verfehlen, ich fehle dir nicht,
Weiter gehen. Nach vorne,
immerzu, weiter gehen.

Nur du und Ich,
Daraus wird wohl nie was,
das muss ich jetzt glauben, denken
denken, denken nur nicht fühlen
Nur was?

Was soll ich fühlen?

Leere, Stille oder nur dich

So wie es jetzt ist, ist es dasselbe,
Das Gleiche, oder auch nicht.

Wer weiss das schon.
Jeder, jeder, nur nicht ich.

So wie es scheint.
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