Submit your work, meet writers and drop the ads. Become a member
Jonas Feb 2021
Aufstehen, von der Sonne geweckt

der erste Kaffe steht bereit
Katzen die sich in Gärten strecken
du liest ein Buch, das tu ich auch
die Hängematte, schwingt zwischen den Tannen
Tauben zirpen, Zickarden gurren
dein Eis schmilzt und tropft
sonnengebleichte Haare steht in die Richtung des Windes
braungebrannte Haut schwitzig, später salzverkrustet
Sonnencremduft, an uns
Pommes rotweiß an den Fingern, klebrig
die Sonne blendet, ist  schon okay
Wellenrauschen, tobende Kinder kreischen
Sand zwischen den Zehen
du neben mir auf dem Handtuch
gemeinsam dösen
gehen wir nochmal rein?
Gösser, der letzte Schluck
ein bisschien zu warm
Dämmerung Barfuß auf dem Fahrrad
Lagerfeuerrauch in Augen und Nase,
blaue Flamme Knack zisch
weinrotgefärbte Lippen, Zungen so schwer wie der Kopf
Zeitlos

Bis morgen!
Emma May 2023
Ich bin die, die du auf der Straße triffst, begeistert grüßt und nicht vergisst, was wir gestern schrieben.
Lachend liegen wir uns in den Armen. Es gibt so viel zu erzählen, Worte überschlagen sich. Du sagst: „Wo ist nur die Zeit geblieben? Ich muss los, ich seh dich morgen.“ Drehst dich nochmal um und winkst mir zu.

Es ist schon spät, du seufzt leise. „Mach dir bitte keine Sorgen, wenn ich mich nicht melde. Ist grad viel los. Zu viel Stress, zu wenig Zeit. Du kennst das ja, bist live dabei. Nur kann ich grad nicht mehr.“
Und ich bin die, die du auf der Straße triffst, besorgt begrüßt und nicht vergisst, zu fragen, wie diese Sache eigentlich ausging.
Deine Worte sind Balsam für meine vernarbte Seele.
Es tut gut, wieder mit dir zu reden. Wir schmunzeln über alte Zeiten, vergangene Tage und gehn‘ weiter unsere Wege.

Es dauert lange, bis die nächste Nachricht kommt.
Es dauert länger, bis die Antwort folgt.
Doch ich bin die, die du auf der Straße triffst, zögernd noch grüßt und schon vergisst, was ich dir erzähle, während die Worte noch zwischen uns hängen.
Unsre Leben ziehen aneinander vorbei, wir sind nicht mehr im Takt. Die Sätze kommen abgehackt und mühsam.
Du bist gehetzt, denn das Leben wartet nicht. Prioritäten sind gesetzt – und ich bin nicht dabei.

Trotzdem ein: „Lass mal wieder bald was machen und so reden wie früher.“ Wir vereinbaren ein Treffen, von dem wir beide wissen, dass es nie stattfinden wird.
Du siehst mir nicht in die Augen und ich kenne die Wahrheit, nicke traurig zu einer Lüge, die nur noch du aufrechterhältst.
Denn ich bin die, die du auf der Straße triffst, schon nicht mehr grüßt und eigentlich schon lange vergessen hast.
Abel Dec 2024
In meinem Kopf, da haust ein Tier.
Ist schleimig und eklig, ist schrecklich und groß.
Fremde Augen tief in mir
Stelln mich vor mir selber bloß.

Will ich es lieben, hass ich es doch.
Bleibt es mir fern muss ich es suchen,
Und kommt es zu mir, dann lass ich es los,
Um es zärtlich zu verfluchen.

Ich will mich vor der Welt verstecken.
Will, dass niemand sieht und schaut,
Wie ich in meinen tiefsten Ecken
Mein Monster hab aus Angst gebaut.

Treten, schneiden, Ketten legen.
Hin und wieder brüllts in Wut.
Wills nicht lieben, wills nicht pflegen.
Geilt sich auf an meinem Blut.

Ich halt es fest und nochmal fester,
Dann stöhnt und schreits soviel es kann.
Mein einz´ger Freund, mein bester.
Es stöhnt und schreit in Stille dann.
c Mar 18
Manchmal wünsch ich mir ich könnte die Zeit zurück drehen.
Zu dem einen Tag um dir nochmal zum ersten Mal in die Augen zu sehen.
Zu dem Abend wo es nur uns beide gab und man merkte wie sehr die eine die andere mag.
Ich stelle mir oft vor was wäre, wenn es anders geschehen wäre.
Vielleicht wäre dann jetzt in mir drin nicht diese Leere.
Ich denke an dich.
Jeden Tag.
Jede Woche.
Jeden Monat.
Also immer eigentlich.
Schon oft bin ich unsere Geschichte im Kopf durchgegangen.
Das Ende hab ich bis jetzt nicht verstanden.
Es ist in meinem Kopf gefangen.
Ich habe gemerkt, ich kann Sachen erst vergessen, wenn ich sie verstehe.
Aber nichts von unsere Geschichte ergibt Sinn.
Ich weiß es. Sie soll so nicht enden.
Wir sind doch erst am Anfang.
Wir sollten keine Zeit verschwenden.
Der Weg ist noch so lang.
Vielleicht werde ich den Wunsch für immer mit mir rumtragen.
Und vielleicht bekomme ich noch eine Chance und werde wieder versagen.
Aber glaub mir das ich es richtig machen möchte. Ich geb mir wirklich Mühe.
Ich brauche dich in meinem Leben,
vielleicht kommst du ja irgendwann mal vorbei um mit mir alles für uns zu geben.

— The End —