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purpu Oct 2016
Es tanzt im Kreis das Schwergewicht
herauf und schaukelt gerne,
Nester aneinander liegen dicht,
streuen Licht und Wärme.

Führt vom Stamm bis Zweige
Bewohner durch die grüne Schicht,
gerührt vom Licht der Bleibe,
ein Lächeln im Leben, das Gewicht
des Baumes schönen Leibe.
Emma May 2023
Ich bin die, die du auf der Straße triffst, begeistert grüßt und nicht vergisst, was wir gestern schrieben.
Lachend liegen wir uns in den Armen. Es gibt so viel zu erzählen, Worte überschlagen sich. Du sagst: „Wo ist nur die Zeit geblieben? Ich muss los, ich seh dich morgen.“ Drehst dich nochmal um und winkst mir zu.

Es ist schon spät, du seufzt leise. „Mach dir bitte keine Sorgen, wenn ich mich nicht melde. Ist grad viel los. Zu viel Stress, zu wenig Zeit. Du kennst das ja, bist live dabei. Nur kann ich grad nicht mehr.“
Und ich bin die, die du auf der Straße triffst, besorgt begrüßt und nicht vergisst, zu fragen, wie diese Sache eigentlich ausging.
Deine Worte sind Balsam für meine vernarbte Seele.
Es tut gut, wieder mit dir zu reden. Wir schmunzeln über alte Zeiten, vergangene Tage und gehn‘ weiter unsere Wege.

Es dauert lange, bis die nächste Nachricht kommt.
Es dauert länger, bis die Antwort folgt.
Doch ich bin die, die du auf der Straße triffst, zögernd noch grüßt und schon vergisst, was ich dir erzähle, während die Worte noch zwischen uns hängen.
Unsre Leben ziehen aneinander vorbei, wir sind nicht mehr im Takt. Die Sätze kommen abgehackt und mühsam.
Du bist gehetzt, denn das Leben wartet nicht. Prioritäten sind gesetzt – und ich bin nicht dabei.

Trotzdem ein: „Lass mal wieder bald was machen und so reden wie früher.“ Wir vereinbaren ein Treffen, von dem wir beide wissen, dass es nie stattfinden wird.
Du siehst mir nicht in die Augen und ich kenne die Wahrheit, nicke traurig zu einer Lüge, die nur noch du aufrechterhältst.
Denn ich bin die, die du auf der Straße triffst, schon nicht mehr grüßt und eigentlich schon lange vergessen hast.
Jonas Sep 2023
Die Tage reihen sich,
in zu schneller Abfolge,
in zu vielen Reihenfolgen
Aneinander, auseinander
zu Löchern in meinem Kopf.

Eindrücke verschwimmen und verwischen,
Farben und Gesichter vermischen sich
Der Regenbogen am Himmel gestern ist heute schon weiß.
Ein Spektrum umgekehrt.
Namen sind Laute geworfen gegen den Wind,
gerade noch gesprochen und schon sind sie verflogen.
Wer warst du und wann
warst du gewesen?
Ich weiß nicht mehr wer ich war,
zu welcher Zeit an welchem Ort.

Weißt du,
ich spreche vom Ende der Zeit,
praktisch,
du von ihrer Unerreichbarkeit,
herrlich
Wer waren wir gewesen?

Gerade noch erlebt,
gerade noch gelebt
und schon sind wir vergangen,
so bleiben wir,
vergessen.

Endlich.

— The End —