In trockengelegten Redeflüssen
befinden sich oftmals
interessante Wort-Fossilien

In jedem Moment,
in dem eine Person lebt,
ist sie ein passives Werkzeug der Unvermeidlichkeit

In der Mitte der Sekunde
fällt die Szenerie
in die verlängerte Endgültigkeit

Weihnachtsplätzchen
Zuckersüßes Gebäck
verschlossen in Blechdosen
wie lautes Schweigen in
Dunkelhaft

Wer bist du,
wenn deine weltlichen Gewohnheiten ihr Exklusivrecht verlieren,
wenn du deine kulturellen Relikte zermalmst,
wenn du deine Dogmen auf dem Scheiterhaufen verbrennst,
wenn du dein Paradigma mit der Wurzel ausreißt,
bis Gott austauschbar wird
und du der Meister deines eigenen Selbst sein musst

???

Draußen im Schnee
sind sie begraben

die Wünsche
die Hoffnungen
die Freuden
die Leiden

Und warten auf den Frühling

Knisterndes Eis
Gedanken drehen Pirouetten,
springen in flockigen Kristallgeistern

Transzendenz

Zurückgeblieben?

oder

Vorwärtsgelaufen

und die anderen hinter mir gelassen?

Manche Wörter springen nackt
aus den Mündern ihrer Besitzer
tanzen auf Fingerspitzen
treten gegen Schienbeine

oder flattern davon
ungehört
wie ein obdachloser Straßenschmetterling

Es gibt Wörter,
die sich umdrehen
und Verben,
deren Verlust niemand bedauert

Auf den Schwingen geflügelter Worte,
werden Sätze zu Zeitreisenden,

tragen uns fort,
dorthin, wo unsere Gedanken sich kreuzen,

mentoriert von den lauen Winden der Leerzeichen,
gleiten sie bis hin zum Anbeginn des Regenbogens,
der seine prächtigen Farben durch das Grau der trüben Buchstabenreihen zieht.

Das Universum in der Pfütze
wurde von einem Stiefel zerquetscht

Zettel

Verdichtete Worte
auf selbstgefälligem Papier
Wagemutige Sätze zittern in

Tintenoberflächen

Egel und Dämonen
wandeln auf dem Pfad der Konflikte,

indessen irren die körperlosen, phrenetischen Geister durch die Wahrnehmung

und verlieren die Beherrschung ihres Selbst