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Nov 2020 · 189
Jungfrau Papaiera
Marie Nov 2020
Manchmal

verteidigt das Papier seine Jungfräulichkeit

und will ein unbeschriebenes Blatt bleiben
Nov 2020 · 199
Das kleine Wort
Marie Nov 2020
Einige wundervolle Dinge,
einige wundervolle Gefühle,
einige wundervolle Zeiten
wirst Du nie vergessen

ich hoffe, ich bin eins davon,
sagte das kleine Wort
Nov 2020 · 197
Zeitreisende
Marie Nov 2020
Auf den Schwingen geflügelter Worte,
werden Sätze zu Zeitreisenden,

tragen uns fort,
dorthin, wo unsere Gedanken sich kreuzen,

mentoriert von den lauen Winden der Leerzeichen,
gleiten sie bis hin zum Anbeginn des Regenbogens,
der seine prächtigen Farben durch das Grau der trüben Buchstabenreihen zieht.
Nov 2020 · 136
Geistererwachen
Marie Nov 2020
Obwohl es noch nicht Winter ist
singt der eisige Wind mit den Geistern,
deren lautlose Stimmen
aus den transfigierten Gräbern
der leeren Momente flüchten,
in deren dunklem Morast,
die Zeit den Atem anhält


bis das hauchzarte Mondlicht
die Pforte zwischen Leben und Tod öffnet,
die mit weit ausgebreiteten Flügeltüren,
die Geister beider Dimensionen
auf ihre Schwelle lockt,

damit die Lebenden von den Toten träumen
und
die Toten von Lebenden,

bis zum vierten Tag,
nach der Ewigkeit
Marie Nov 2020
Im verborgenen Dunkel der Dualität
kämpft sich die Materie ans Licht,

umarmen sich Gase und Felsen zu Planeten
dringt der Sämling durch Erdreich und Steine

Überleben, um jeden Preis – heißt das Spiel,
auch wenn die korrekte Gestalt zur Ungestalt wird
Inspiriert wurde diese Prosa vom Yijing,
einem über 5.000 Jahre altem Weissagungssystem, auf Basis diverser Strichkombinationen, dessen Hauptaugenmerk auf die kausalen Abfolgen der Natur gerichtet ist.
Nov 2020 · 175
Geruchsumarmung
Marie Nov 2020
Mit deinem Duft nach erdigem Holz,
marzipanischer Tinte
und honigsüßen Luftschlössern,

hüllst du mich in einen neuen Geruch,


der wie frischer Morgentau,
unter meine Haut tanzt
Nov 2020 · 133
Zermalmt
Marie Nov 2020
Das Universum in der Pfütze
wurde von einem Stiefel zerquetscht
Nov 2020 · 112
Worte
Marie Nov 2020
Manche Wörter springen nackt
aus den Mündern ihrer Besitzer
tanzen auf Fingerspitzen
treten gegen Schienbeine

oder flattern davon
ungehört
wie ein obdachloser Straßenschmetterling
Nov 2020 · 124
Zwietracht
Marie Nov 2020
Egel und Dämonen
wandeln auf dem Pfad der Konflikte,

indessen irren die körperlosen, phrenetischen Geister durch die Wahrnehmung

und verlieren die Beherrschung ihres Selbst
Inspiriert wurde diese Prosa vom Yijing,
einem über 5.000 Jahre altem Weissagungssystem, auf Basis diverser Strichkombinationen, dessen Hauptaugenmerk auf die kausalen Abfolgen der Natur gerichtet ist.

(phrenetisch = seelisch gestört)
Nov 2020 · 109
Jungendtorheit
Marie Nov 2020
Zwischen Kindheit und Erwachsensein,
immer auf dem Pfad der Versuchung
experimentiert, protestiert und konsumiert die unreife Unwissenheit

und will mit 2 "Schritten" den Abgrund überspringen
Inspiriert wurde diese Prosa vom Yijing,
einem über 5.000 Jahre altem Weissagungssystem, auf Basis diverser Strichkombinationen, dessen Hauptaugenmerk auf die kausalen Abfolgen der Natur gerichtet ist.
Nov 2020 · 109
Tintentränen
Marie Nov 2020
Der toten Tierhaut
wurde die Unschuld genommen,
als sie aus der Enge
der Gürtelschlaufe befreit,
das zarte Fleisch
des feinfühligen Knaben zerfetzte

Bis der Knabe sein ausgefranstes Larvenhemd abschüttelte,
sich aus der zerschundenen Haut erhob
und seinen Schmerz
in Tintenoberflächen ertränkte
Nov 2020 · 120
Das Zusammenhalten
Marie Nov 2020
Im exklusiven Wir
lokalisiert die Individualität ihren sozial- und aufgabenorientierten Aggregatzustand,

um im kollektiven Massendenken
die Identität nicht zu verlieren
Inspiriert wurde diese Prosa vom Yijing,
einem über 5.000 Jahre altem Weissagungssystem, auf Basis diverser Strichkombinationen, dessen Hauptaugenmerk auf die kausalen Abfolgen der Natur gerichtet ist
Nov 2020 · 128
Kleine Zähmungskraft
Marie Nov 2020
Von Unpässlichkeiten zum Dasein als Haustier gezwungen

werden Freigeister domestiziert
und Leidende von Gebrechen gebrochen

bis die unabdingbare Zähmungskraft
Hund und Herrchen in die prinzipienlose Anpassung presst
Inspiriert wurde diese Prosa vom Yijing,
einem über 5.000 Jahre altem Weissagungssystem, auf Basis diverser Strichkombinationen, dessen Hauptaugenmerk auf die kausalen Abfolgen der Natur gerichtet ist.
Nov 2020 · 200
Zettel
Marie Nov 2020
Zettel

Verdichtete Worte
auf selbstgefälligem Papier
Wagemutige Sätze zittern in

Tintenoberflächen
Ein Elfchen ist ein kurzes Gedicht mit einer vorgegebenen Form. Es besteht aus elf Wörtern, die in festgelegter Folge auf fünf Zeilen verteilt werden.
Nov 2020 · 185
Erde
Marie Nov 2020
Erde

Schwebende Schwere
Steine im Staub
Multiversum in der Pfütze

Pareidolie
Pareidolie = Vermeintliches Erkennen von abstrakten Dingen, wie etwa Figuren in Wolken
Ein Elfchen ist ein kurzes Gedicht mit einer vorgegebenen Form. Es besteht aus elf Wörtern, die in festgelegter Folge auf fünf Zeilen verteilt werden.
Nov 2020 · 170
Totensonntag
Marie Nov 2020
Im kalten Regen
stolpern Langzeiterinnerungen
durch schattenlose Gedanken

Und ich frage mich:
Bist du jetzt totherzig,
so wie der graue Grabesstein, der deinen Namen trägt,
oder verweilst du in gemütlichen Träumen
und wartest auf den ersten Sonnenstrahl
???
Nov 2020 · 119
Blablabla
Marie Nov 2020
Manchmal sind mir all diese hektischen Worte zu gierig,
die geschrieben oder gesprochen,
in jede Richtung der Zeit geschleudert werden
Nov 2020 · 130
Das Unausgesprochene
Marie Nov 2020
Was wäre,
wenn man das Unausgesprochene behält,
mit sich führt, wie einen bunten Luftballon,
an der Leine,
damit es nicht davonfliegt

Immer den Blick nach oben,
um sich zu vergewissern,
dass es noch da ist
und sich nicht losgerissen hat,

in die Transparentoffensive
und den nullifizierten Möglichkeiten

Gefangen in der Betrachtung,
zerquetscht unter einem Prädikatsstempel

Substanzlos

?
Nov 2020 · 98
Unvermeidlichkeit
Marie Nov 2020
In jedem Moment,
in dem eine Person lebt,
ist sie ein passives Werkzeug der Unvermeidlichkeit
Marie Nov 2020
Als die abgekühlten, verschwendeten Träume des Unterbewusstseins
langsam ihre Farbe verlieren,
werden seine verwaisten Hände übertastig,
greifen blind nach dem Fleisch,
neben dem seinen,
das weltverloren aus der verweiblichten Realität atmet.

Im Niemandsland halbwacher Gedanken,
erscheint jene Schaufensterpuppe,
die ihn an einem ganz gewöhnlichen Wochentag,
mit ihrem leeren Blick fixiert.
Plastische Existenz im gedankenlosen Körper,
zum Schweigen gebracht,
damit sie ihr Selbst nicht verleugnen muss,
wenn ihr der rechte Arm auf links gedreht wird.
Im Vorbeistehn schenkt sie ihm ein unbewohntes
Lächeln.
Oder ist es doch sein eigenes,
das sich im Fenster spiegelt?

An den Venusgürtel der Blauen Stunde gekrallt,
hält er die Augen fest geschlossen
Unsichtbar für das Lichte,
nicht sehen,
nicht gesehen werden,
ein Sich-den-Sinnen-verweigern,
im unbemerkten Raum innerhalb der Zeit

Wie der Blaue Blumendichter,
so weiß auch er,
um die Notwendigkeit der Verschiebung,
wenn die ätherische Illusion berührt,
wenn das Subjekt zum Objekt geworden,
in die Nichtwirklichkeit zurückgeschoben werden muss,
damit das lyrische Heimweh aus der
Überlebensverhinderung befreit wird

Wäre sie immer noch das,
was er am meisten bewundert,
wenn er jetzt,
jetzt,
in diesem blutleeren Augenblick,
sein linkes Oberlid öffnete,
nur einen kleinen Spalt breit
?
Wäre sie nur eine der liebreizenden
Schmetterlingspflanzen,
deren sinnliche Blüten begierig mit seinem Unterleib
tanzen,
und die Töne aus seinen Lenden presst,
bis die Musik verstummt
??
Würde er in seinen Weißhaarzeiten auf einer Bank
sitzen,
unten am See,
eine verschlissene, offene Aktentasche auf dem Schoß,
den Kopf tief vergraben im ranzigen Leder
und mit zittrigen Händen

nach einer fragmentierten Erinnerungsspur suchend,
die längst in die Bedeutungslosigkeit geflohen war
???

Er wagt einen halboffenen Blick,
hinüber zur lichtblauen Sehnsucht,
dem gestern noch so gefräßigen Verlangen,
das sich nun,
in gnadenloser Sattheit,
in seiner Fleisches-Unlust ausbreitet.

Ausgelangweilt kratzen seine gierigen Finger an der fiktiven Verkleidung,
bis ihr schamhaftes Blut in seine eigene Selbsttäuschung tropft
und ihre Brüste aus den blaubepuderten Versprechungen bersten,
die er nicht ihr, sondern sich selbst gab.

Im Schein des Morgensterns
glänzt bereits der melancholische Trauertau,
als sich beider Seufzer ein letztes Mal berühren.
Hastig wickelt er prosaische Bandagen
um ihre offenen Wunden

und schiebt das Gestern in (s)eine neue Zukunft.
Blaue Blume = Sehnsucht (metaphysisches Streben) nach dem Unendlichen, dem Unerreichbaren
Nov 2020 · 122
Befreite Farben
Marie Nov 2020
Hinter dem dunklen Augenvorhang *******alles ausgeleuchtet.
Ein stilles Leben auf harten Platten,
systemverartigt vorbehandelt
blickt die Flaschenleere
auf längst verweste Fische in silbrigblassen Totenhemden,
die sich auf ihrer mondigen Pappbahre
in die Pinselhaare geschlichen haben,
bereit für die letzte Ölung

In diesen beschaulichen Bescheinlichkeiten,
vergisst selbst die Leinwand zu schreien und zu toben

nur die Farben wollen sich nicht unterordnen.
Blutleer haben sie die Witterung verloren,
krallen sich fest, am schlicht gewebtem Stoff,
in dieser nasenlosen Welt,
die den Geschmack der Leidenschaft nicht kennt,

bis der Augenvorhang sich hebt und die Extrem-i-täten-losigkeit
der Dunkelheit in die Arme fällt.

Was einst in folgsamen Rahmen dahinvegetierte
und kaum eine Pinselwimper zum Zucken brachte,
will nun den Rahmen sprengen.

Befreite Farben toben rauschhaft
aus leeren Flaschen, toten Heringen, fleischigen Schenkeln und stürmischen
Borsten,
konturlos,
nach Halt suchend,
finden keine Form,
verlieren die Bindung,
und landen jenseits der Umarmung
Von einem Maler der, nach der Wende, das Freisein lernen musste.
Seine Bilder inspirierten mich zu dieser Prosa.
Nov 2020 · 89
Bürde
Marie Nov 2020
Die tauschwere Blume
fällt lautlos
auf den chronisch überlasteten Asphalt
Nov 2020 · 87
Trockengelegt
Marie Nov 2020
In trockengelegten Redeflüssen
befinden sich oftmals
interessante Wort-Fossilien
Nov 2020 · 98
Freiheit
Marie Nov 2020
Ich sei kein Dichter,
hast Du gesagt,
weil Du Dir einen Reim auf alles machen willst,
hinter dem Du Dich verstecken kannst


"Ja",
hab ich geantwortet,
"Ich bin kein Dichter",
aber bist Du überhaupt ein Berliner?
Inspiriert von John F. Kennedy:
"Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger dieser Stadt West-Berlin, und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf, sagen zu können: Ich bin ein Berliner.“
Das bedeutet für mich: Bist du frei genug, ein Freigeist zu sein?
Nov 2020 · 86
Wer bist Du?
Marie Nov 2020
Wer bist du,
wenn deine weltlichen Gewohnheiten ihr Exklusivrecht verlieren,
wenn du deine kulturellen Relikte zermalmst,
wenn du deine Dogmen auf dem Scheiterhaufen verbrennst,
wenn du dein Paradigma mit der Wurzel ausreißt,
bis Gott austauschbar wird
und du der Meister deines eigenen Selbst sein musst

???
Nov 2020 · 170
Schmetterlingsessenz
Marie Nov 2020
Farbenfrohe Urbilder

warten auf Entbindungsprozesse,

wie Geister im Einmachglas aufs

Himmelsfliegen
Nov 2020 · 172
Himmel
Marie Nov 2020
Transzendenter Ort

in stagnierender Energie

im substanzlosen Nichts lauern

Wirklichkeiten
Nov 2020 · 95
Wintersee
Marie Nov 2020
Knisterndes Eis
Gedanken drehen Pirouetten,
springen in flockigen Kristallgeistern

Transzendenz
Nov 2020 · 129
Ich sehe dich
Marie Nov 2020
Ich sehe dich
in deinen Blitzen
und in deinen Sonnen,
die,
wie ein Kranz aus rostigem Sternenlicht
um deine Fingernägel kreisen,
bis deine Gedanken
im Funkenflug auf dem Papier laden
und meine Begeisterung
in Feuer und Flamme treiben
Nov 2020 · 201
Regentag
Marie Nov 2020
Der Wind hat es heut sehr eilig,
die stimmlosen Krähen flüchten
vor den stürmischen Umarmungen aufbrausender Bäume,
deren betrunkene Kronen leidenschaftlich mit dem Regentropfen flirten
Nov 2020 · 109
Tages-Vorsatz
Marie Nov 2020
Mit meinen Gedanken durch die Tür gehen,
das ist alles -
Mehr will ich heute nicht tun
Nov 2020 · 92
Entgleisung
Marie Nov 2020
Im Raum der Einsamkeit
verwest
der Kadaver der Begeisterung
Nov 2020 · 105
Hingucker
Marie Nov 2020
In der Betrachtung gefangen,
wird alles
unter dem Prädikatsstempel zerquetscht
Nov 2020 · 198
Monochrome Sepiagespräche
Marie Nov 2020
Deine Worte erzählen von
heimatlosen Eisenbahnschienen
und vom wohlhabenden Fleisch,
das goldbehangen über seinen Rand hinauswächst


Von flügellahmen Fenstern,
von blattlosen Türen
und dem blumigen Duft eines Lebens,
dessen Atome längst im Staub der Zeit verloren gingen
Marie Nov 2020
Kryptografische Antworten
sind das Aphrodisiakum
für Fragezeichen
Nov 2020 · 80
Im Zentrum
Marie Nov 2020
Auch die buntesten Träume und Landschaften
verblassen,
sobald man in ihnen steht
Nov 2020 · 119
Fallwörter
Marie Nov 2020
Fallwörter

Eines Tages,
wenn ich das Gefühl habe,
eines Tages zu sagen,
könnten Jahre vergangen sein

Doch dann steige ich
von meinem Kirschbaum herab
und sammele all die gefallenen Wörter ein
Nov 2020 · 125
Semikolon
Marie Nov 2020
Es sind immer die Semikolons,
die uns paralysieren
und unsere Türen leise atmen lassen
Nov 2020 · 117
Das Erwachen
Marie Nov 2020
Wiesenblumen erwachen aus dem Winterschlaf,
öffnen die bunten Frühlingsaugen,
und strecken ihre zarten Flügel dem stahlblauen Himmel entgegen

Bereit von den wolkigen Zungenspitzen berührt zu werden,
die der Wind gnadenlos nach Westen treibt,
dorthin, wo der Tod seinen Sommerschlaf hält
Nov 2020 · 79
Sonntagsbeobachtung
Marie Nov 2020
Vier Spaziergänger
laufen hintereinander

Aufgereihte Perlen,
mit gebührendem Abstand,
an der unsichtbaren Schnur der Kontaktbeschränkung,
jeder im Knoten seines Schweigens vertieft
Nov 2020 · 101
Wörter
Marie Nov 2020
Es gibt Wörter,
die sich umdrehen
und Verben,
deren Verlust niemand bedauert
Nov 2020 · 164
Abschiedskirsche
Marie Nov 2020
Draußen
wartet bereits die Abschiedskirsche

Gehüllt in das wintertraumweiße Gewandt des Todes
friert ihr letzter Atemzug
dein warmes Lächeln ein
Nov 2020 · 118
Aussicht
Marie Nov 2020
Hinter der Fensterscheibe
ist der Tag
so gnadenlos wie die Nacht

Seufzt sich die Rückseite der Gedanken
in das verlassene Nirgendwo
Nov 2020 · 131
Texthagelvoll
Marie Nov 2020
Wörter stürzen aus betrunkenen Mundwinkeln
bis die Rede
in seiner eigenen Wendung
zersplittert
und gedemütigt
nicht mal einen Heldentod sterben kann

Und unbeachtet im ausgegrauten Selbst verschwindet
Nov 2020 · 60
Verlängerung
Marie Nov 2020
In der Mitte der Sekunde
fällt die Szenerie
in die verlängerte Endgültigkeit
Nov 2020 · 133
Na(c)hfüh(l)len
Marie Nov 2020
"Fülle Wasser nach“,
fordert die Kaffeemaschine
Und ich frage mich,
wo ich frisches Wasser herbekommen könnte

Wasser, das nicht konstant durch 7,6 Milliarden Menschen hindurchfließt
Wasser, das nicht mit Fantastilliarden Gedanken und Emotionen verwässert ist
Wasser, das ich nachfüllen kann - ohne na(c)hzufühlen
Nov 2020 · 142
Hochzeit
Marie Nov 2020
Hochzeit
liebende Zweiheit
Herzen in Verbund
vereint in argloser Zutraulichkeit
Gefährten
Nov 2020 · 126
Oberfläche
Marie Nov 2020
Oberfläche
reflektierende Philosophie
Spiegel des Untergrunds
Jenseits davon lauern die
Überlegungen
Nov 2020 · 113
Winter in mir
Marie Nov 2020
Draußen im Schnee
sind sie begraben

die Wünsche
die Hoffnungen
die Freuden
die Leiden

Und warten auf den Frühling
Nov 2020 · 68
Wohin
Marie Nov 2020
Zurückgeblieben?

oder

Vorwärtsgelaufen

und die anderen hinter mir gelassen?
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